"Weniger Müll für’s Lebensg’fühl" - Abfallvermeidung durch Förderung für umweltfreundliche Stoffwindeln.

Im Rahmen des Projekts „Weniger Müll für’s Lebensg’fühl“ führt Schladming den sogenannten „Windelgutschein“ ein – eine Förderung für die Anschaffung wiederverwendbarer Stoffwindeln. Mit Stoffwindeln kann pro Baby bis zu eine Tonne Restmüll eingespart werden.

Eltern in Schladming erhalten zukünftig einen „Windelgutschein" in Höhe von 342 Euro für den Kauf eines Stoffwindel-Sets für ihr Baby. Diesen können sie bei lokalen Fachhändlern im Ort und bei ausgewählten Online-Händlern einlösen. Finanziert wird der Gutschein hauptsächlich von der Stadtgemeinde – doch auch das Land Steiermark und die Händler tragen einen Teil bei.

Der „Windelgutschein" ist eine freiwilliges Fördersystem, über das Gemeinden, Abfallwirtschaftsverbände, Einzelhändler und Stoffwindel-Hersteller freiwillig den Kauf von Mehrwegwindeln fördern können. Das System wird seit über 20 Jahren vom Verein „WIWA" („Windeln waschen") betrieben. Dieser bietet auch eine Ausbildung zum/zur „Wickelberater*in" an.

Die Förderung von Stoffwindeln ist ein sehr effektives Instrument zur Abfallvermeidung und für den Klimaschutz. Stoffwindeln ersetzen nämlich Einwegwindeln – und die verursachen überproportional viel Abfall: Obwohl Wickelkinder nur 2 % der Bevölkerung ausmachen, sind Einwegwindeln für 10 % des Restmüllaufkommens verantwortlich. Die Verwendung von Mehrweg- statt Einwegwindeln spart pro Baby etwa eine Tonne Abfall ein. Außerdem sind die CO2-Emissionen bei Stoffwindeln um 40% geringer als bei Einwegwindeln.

Moderne Mehrwegwindeln sind bei weitem handlicher als früher und können für weitere Kinder in der Familie verwendet werden. Und sie sparen Familien Geld: Über die ganze „Wickeldauer" eines Babys betrachtet sind sie deutlich kostengünstiger als ihr Wegwerf-Pendant (die Waschkosten für Stoffwindeln sind dabei berücksichtigt).

Das Problem: Ein Großteil der Stoffwindelausrüstung muss gleich zu Beginn der „Wickelphase" angeschafft werden. Das bedeutet einen erheblichen finanziellen Aufwand für die Eltern zu einem Zeitpunkt, zu dem sie auch viele andere Anschaffungen für ihr Neugeborenes stemmen müssen. Denn eine Stoffwindelset kostet mehrere hundert Euro. Angesichts dieser hohen „Investitionskosten" kann der Windelgutschein den entscheidenden Unterschied machen, ob sich die Eltern für Einwegwindeln oder wiederverwendbare Stoffwindeln entscheiden.

Die Einführung des Windelgutscheins erfolgt im Rahmen des Projekts „Weniger Müll für's Lebensg'fühl". Mit diesem unterstützt die ÖGUT gemeinsam mit ihren Partnern AQA und pulswerk Schladming bei der Abfallvermeidung. Die Initiative wirkt jedoch auch über Schladming hinaus: Es wird angestrebt, die Förderung für Stoffwindeln nun auch auf die anderen Gemeinden im Verbandsgebiet des Abfallwirtschaftsverband Schladming auszuweiten.

www.verein-wiwa.at